Weil
wir gerne mal wieder Sightseeing machen und die walisische Landschaft
genießen wollten, hatten wir für heute geplant, zu Pistyll
(walisisch für Wasserfall) Rhaeadr zu fahren – einer der
bekanntesten Wasserfälle in Wales und eines der 7 Wunder von Wales.
Es ist ziemlich schwer dort ohne Auto hinzukommen, weshalb wir den
Plan letzte Woche schon einmal fallen gelassen hatten, aber weil wir
letztlich doch so gerne mal dahin wollten (Lisi hat dazu nämlich
auch ein Kapitel in ihrem Reiseverführer), haben wir beschlossen mit
Zug und Taxi dorthin zu gelangen. Damit es günstiger und lustiger
wird, haben wir unseren spanischen Mitbewohner Marc und seinen Freund Manex eingeladen, mitzukommen.
Frühs
machten wir uns auf den Weg, mit dem Zug nach Gobowen und von dort
aus mit einem vorher bestellten Taxi nach Llanrhaeadr. Das ist ein
winziges Dorf mit einer Art Mini-Marktplatz, einem Post Office, einem
Tante Emma Laden, einem Metzger, einem kleinen Spar, und einem Pub –
so niedlich. Und erst die Leutchen, die am Samstag ihren Schwatz
halten!
Der "Marktplatz von Llanrhaeadr (ok, wohl eher ein "Parkplatz"...) |
Die Gegend dort heißt glaube ich Powys und liegt
südwestlich von Wrexham. Von dort aus sind wir dann ca. 6 km zum
Wasserfall gelaufen. So ein wunderschöner Weg!!! Es ging eine am
Hang gelegene Straße entlang, immer weiter in das breite Tal hinter,
zu beiden Seiten grüne und rote Berge (wie in Snowdonia auch mit nur
wenigen Bäumen, aber nicht ganz so kahl, rauh und hoch), in der
Mitte schöne grüne Wiesen mit Bäumen, einem Bach, vielen Schafen
und ab und zu alten Steinhäusern von Farmen. Alles war so friedlich
und total abgeschieden, aber nicht ausgestorben, wie in einer anderen
Welt – fast ein bisschen wie das Paradies. Und das Wetter!
Sonnenschein, warm, fast wie im September – einfach wunderbar!
Seht ihr ihn ganz hinten? |
Ganz
am Ende des Tales stürzt dann der Wasserfall herab (soll der höchste
in England und Wales sein). Er ist nicht so hoch, aber was lustig
ist: Er hat einen Steinbogen in den Fels hineingeschliffen, was
ziemlich geheimnisvoll aussieht.
Danach
sind wir zur Spitze des Wasserfalls gelaufen. Es ging anfangs etwas
steil hoch, aber dann wurden wir mit einer unglaublichen Aussicht
über das „Paradies“ belohnt! Man konnte ganz weit dieses
wunderschöne Tal hinunterschauen, die Sonne schien auf die Berge …
unbeschreiblich! Marc und Lisi haben fleißig Bilder gemacht!
On Top of the Waterfall |
Nach
dem Abstieg sind wir dann in ein kleines, uriges Café am Fuß des
Wasserfalls gegangen. Man glaubt gar nicht, was da am Ende der Welt
für ein Betrieb ist! Für die Jungs gab´s heiße Schokolade und
Cappuccino (laut Marc der beste, den er je getrunken hat!), für uns
Tee, Bara Brith (walisisches Früchtebrot, dass mit Butter und oft
auch zu Käse gegessen wird) und Flapjack (ein Kuchen, der irgendwie
nur aus Streußeln besteht und Früchte(?) enthält) – beides sehr
lecker!
Tea Time. Links Marc, rechts Manex |
Und
zurück ging´s wieder nach Llanrhaeadr. Nachdem wir dort noch
ein wenig gewartet haben, hat uns ein Taxi wieder zurück zum Bahnhof
gebracht. Weil der Zug allerdings erst in einer Stunde kommen würde,
haben wir uns noch auf einen Tee/Bier in einen Pub verkrochen (wir
nehmen schon richtig britische Gewohnheiten an, aber wenn es etwas
immer und überall gibt, dann sind es Pubs!). Ziemlich müde, aber
glücklich über den schönen Tag kamen wir daheim an – sogar Marc,
der sonst die meiste Zeit im Zimmer sitzt, hat es super gefallen!
Zufällig
kam dann Abends noch „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im
Fernsehen – für uns Fans natürlich unverzichtbar :-). Ich habe
dann Abends noch ziemlich lange an meiner 3D-Eidechse modelliert und
dann brach auch schon die Nacht zum 1. Advent an. Gottseidank haben
wir für diesen Tag ein echtes Weihnachtsprogramm geplant, weil wir
beide durch den Stress, die vielen Eindrücke und vielleicht auch das
milde Wetter ganz und gar nicht in Weihnachtsstimmung sind... -
eigentlich unvorstellbar für uns :-(
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