Dienstag, 17. Dezember 2013

Samstag, 30.11.2013 – Pistyll Rhaeadr [Ennie]

Weil wir gerne mal wieder Sightseeing machen und die walisische Landschaft genießen wollten, hatten wir für heute geplant, zu Pistyll (walisisch für Wasserfall) Rhaeadr zu fahren – einer der bekanntesten Wasserfälle in Wales und eines der 7 Wunder von Wales. Es ist ziemlich schwer dort ohne Auto hinzukommen, weshalb wir den Plan letzte Woche schon einmal fallen gelassen hatten, aber weil wir letztlich doch so gerne mal dahin wollten (Lisi hat dazu nämlich auch ein Kapitel in ihrem Reiseverführer), haben wir beschlossen mit Zug und Taxi dorthin zu gelangen. Damit es günstiger und lustiger wird, haben wir unseren spanischen Mitbewohner Marc und seinen Freund Manex eingeladen, mitzukommen.
Frühs machten wir uns auf den Weg, mit dem Zug nach Gobowen und von dort aus mit einem vorher bestellten Taxi nach Llanrhaeadr. Das ist ein winziges Dorf mit einer Art Mini-Marktplatz, einem Post Office, einem Tante Emma Laden, einem Metzger, einem kleinen Spar, und einem Pub – so niedlich. Und erst die Leutchen, die am Samstag ihren Schwatz halten! 
Der "Marktplatz von Llanrhaeadr (ok, wohl eher ein "Parkplatz"...)
Die Gegend dort heißt glaube ich Powys und liegt südwestlich von Wrexham. Von dort aus sind wir dann ca. 6 km zum Wasserfall gelaufen. So ein wunderschöner Weg!!! Es ging eine am Hang gelegene Straße entlang, immer weiter in das breite Tal hinter, zu beiden Seiten grüne und rote Berge (wie in Snowdonia auch mit nur wenigen Bäumen, aber nicht ganz so kahl, rauh und hoch), in der Mitte schöne grüne Wiesen mit Bäumen, einem Bach, vielen Schafen und ab und zu alten Steinhäusern von Farmen. Alles war so friedlich und total abgeschieden, aber nicht ausgestorben, wie in einer anderen Welt – fast ein bisschen wie das Paradies. Und das Wetter! Sonnenschein, warm, fast wie im September – einfach wunderbar!
Seht ihr  ihn ganz hinten?
Ganz am Ende des Tales stürzt dann der Wasserfall herab (soll der höchste in England und Wales sein). Er ist nicht so hoch, aber was lustig ist: Er hat einen Steinbogen in den Fels hineingeschliffen, was ziemlich geheimnisvoll aussieht.
Danach sind wir zur Spitze des Wasserfalls gelaufen. Es ging anfangs etwas steil hoch, aber dann wurden wir mit einer unglaublichen Aussicht über das „Paradies“ belohnt! Man konnte ganz weit dieses wunderschöne Tal hinunterschauen, die Sonne schien auf die Berge … unbeschreiblich! Marc und Lisi haben fleißig Bilder gemacht!
On Top of the Waterfall
Nach dem Abstieg sind wir dann in ein kleines, uriges Café am Fuß des Wasserfalls gegangen. Man glaubt gar nicht, was da am Ende der Welt für ein Betrieb ist! Für die Jungs gab´s heiße Schokolade und Cappuccino (laut Marc der beste, den er je getrunken hat!), für uns Tee, Bara Brith (walisisches Früchtebrot, dass mit Butter und oft auch zu Käse gegessen wird) und Flapjack (ein Kuchen, der irgendwie nur aus Streußeln besteht und Früchte(?) enthält) – beides sehr lecker!
Tea Time. Links Marc, rechts Manex
Und zurück ging´s wieder nach Llanrhaeadr. Nachdem wir dort noch ein wenig gewartet haben, hat uns ein Taxi wieder zurück zum Bahnhof gebracht. Weil der Zug allerdings erst in einer Stunde kommen würde, haben wir uns noch auf einen Tee/Bier in einen Pub verkrochen (wir nehmen schon richtig britische Gewohnheiten an, aber wenn es etwas immer und überall gibt, dann sind es Pubs!). Ziemlich müde, aber glücklich über den schönen Tag kamen wir daheim an – sogar Marc, der sonst die meiste Zeit im Zimmer sitzt, hat es super gefallen!
Zufällig kam dann Abends noch „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im Fernsehen – für uns Fans natürlich unverzichtbar :-). Ich habe dann Abends noch ziemlich lange an meiner 3D-Eidechse modelliert und dann brach auch schon die Nacht zum 1. Advent an. Gottseidank haben wir für diesen Tag ein echtes Weihnachtsprogramm geplant, weil wir beide durch den Stress, die vielen Eindrücke und vielleicht auch das milde Wetter ganz und gar nicht in Weihnachtsstimmung sind... - eigentlich unvorstellbar für uns :-(

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