Doch jetzt zum Thema:
Heute sind wir das erste Mal mit dem Zug unterwegs! Von Wrexham General aus geht es ca. 1 ¼ Stunden in Richtung Norden nach Conwy, eine kleine Stadt an der Küste Wales'.
Hier
schauen wir uns als erstes Plas Mawr (sprich: Plas Maur, mit einem
leicht gerollten r) an – ein grandioses Herrenhaus aus dem
Elisabethanischen Zeitalter (wie passend :-) inklusive Innenhof und
kleinem Garten mitten im Städtchen. Es ist noch vollständig
eingerichtet und liebvoll zurecht gemacht und unsere Audio-Guides
beschreiben uns mit kleinen Hörspiel-Szenen spannende Details.
Wirklich toll!
Plas Mawr |
Die Küche von Plas Mawr - so schön zurecht gemacht! |
Und
tatsächlich: Nach dem Essen hat der starke Regen fast aufgehört!
Richtig trocken und warm sind wir in der zugigen Gaststätte zwar
nicht geworden, aber wir machen uns auf den Weg. Am Castle
angekommen, erkundigen wir uns als Erstes noch einmal, wie man das
walisische Wort für Wales ausspricht. „Cymru“ wird wie „Komrie“
ausgesprochen, wobei das o eine Mischung aus o und a und das i eine
Mischung aus i und e ist. Das r wird ganz leicht gerollt.
Das
Castle ist eigentlich nur noch eine Ruine und stammt aus dem 13.
Jhdt. Schon sehr beeindruckend, auch wenn es mir schwer fällt sich
vorzustellen, wie es einmal ausgesehen haben soll. In einem Raum mit
einem riesigen Kamin gibt es eine Projektion mit Feuer und kleinen
Szenen und das macht das ganze schon viel lebendiger. Es ist der
Traum eines jeden Kindes, wie eine richtige Ritterburg und total
verwinkelt. Auf den Türmen ist es genial, man hat einen wunderbaren
Rund-Um-Blick! Lisi ist ganz überwältigt (zumindest so lange, bis
eine Gruppe italienischer Schüler sich gackernd einen Weg in unsere
Richtung bahnt und wir schnell fliehen und auch das „Scheiß-Vieh“
- eine Taube, die uns in einem engen Gang mit ihrem Geflatter zu Tode
erschreckt – lässt Lisi wieder einen sehr akrobatisch anmutenden
Hüpfer ins Freie machen :-). Wir schauen uns um, auch im Verlies
und in die Große Halle und es ist wirklich toll! Neben dem Schloss
gibt es eine Hänge-Brücke über die Mündung eines Flusses –
die „Suspension-Bridge“, ziemlich bekannt. Und daneben geht eine
Auto-Brücke und eine Eisenbahn-Brücke lang, letztere fast unter der
Burg hindurch!
Conwy Castle vom Chapel Tower aus |
Wir waren da :-) |
Nachdem
Lisi danach noch schnell ihren Rucksack geduscht hat (ich weiß
nicht, warum sie ihn unbedingt auf das Waschbecken stellen musste,
damit der automatische Wasserhahn angeht :-) gehen wir zurück in die
Stadt. In einem kleinen Geschäft kaufen wir noch Andenken. Plötzlich
ertönt aus den Lautsprechern mein Name – es ist ein Lied von
Michael Blubé, doch die Verkäuferin kann mir nicht sagen, wie es
heißt und meine Recherchen haben auch noch nichts ergeben. Wenn ihr
also mehr wisst > Kommentare, bitte :-)! Auf die Frage hin, wo
denn das Aberconwy-Haus sei – unsere nächste Station - breitet die
Dame nur die Arme aus und sagt „Here!“. Also steigen wir einige
Stufen nach oben und gucken uns einige kleine Räume dieses alten
Hauses an, aber nichts Spektakuläres. Allerdings wundern wir uns,
warum überall mit Bändern geschmückte Disteln auf den Stühlen
liegen und fragen uns, ob das eine alte Tradition sein könnte. Doch
die Dame erklärt uns, dass dies in Großbritannien ein Zeichen ist,
dass man sich dort ganz einfach nicht hinsetzen soll. Eine sehr
charmante Lösung, oder?
Danach
gehen wir noch an den Hafen und schauen uns „Britanniens kleinstes
Haus“ an.
Miniiiii |
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