Mittwoch, 22. Januar 2014

Freitag, 20.12.2013und Samstag, 21.12.2013 – Heimwärts dauerts etwas länger [Ennie]

Am Freitag ging es dann also in Richtung Heimat - mit dem Zug.

Um zwei sollte der Zug ab Wrexham fahren, also hatten wir noch einen schönen Vormittag um gemütlich zu frühstücken uns fertig zu machen und zu verabschieden.

Eine schöne Episode gab es an diesem Morgen noch: Wir haben auf unseren Sofas gesessen und in den Hof geschaut. Alle haben da gerade ihren Müll weggebracht, ehe sie nach Hause fuhren, unter anderem auch Bastien. Er stand da so ganz verzweifelt vor den vielen Containern und hat nach dem richtigen für seine Flaschen gesucht. Hier? Mmmmh… nee… da? Auch nicht.. Wohl doch eher da drüben. Das war echt ein Schaupiel!

Nunja, dann wollten wir zum Zug und wie das bei uns so ist waren wir natürlich wieder spät dran und mussten rennen, wie immer – und ich mit dem mega schweren Koffer mit all dem Käse und Kuchen drinne. Aber man muss sich nur dumm anstellen und schon wird einem überall geholfen :-)

Also so saßen wir dann also im Zug nach London. Umsteigen in Chester und um halb 5 waren wir in London Euston. Auf dem Weg zum Bahnhof St. Pancras, von dem unser Anschlusszug gehen würde, haben wir natürlich nicht so viel gesehen, weil die beiden Bahnhöfe ziemlich nahe beieinander sind, aber der Cappuccino und Kuchen im Starbucks hat trotzdem sehr gut geschmeckt. Dort haben wir dann mit all unserem Gepäck gesessen, mit Blick auf die Straße, um die Doppeldecker vorbeiziehen zu sehen. Doch auch dann hatten wir noch jede Menge Zeit und so sind wir also zu einem dritten Bahnhof gegangen: King´s Cross, genau neben St. Pancras. Dort wollten wir Gleis 9 ¾ von Harry Potter besichtigen, aber da kommt man leider nur mit Fahrkarte hin. Aber wir haben einen kleinen Laden direkt daneben gefunden, der lauter Harry Potter Kram verkauft: Pullover, Zauberstäbe, Schokofrösche… Ich habe ein One Way Ticket nach Hogwarts gekauft :-)
Cappuccino in London. Seht ihr den rote Doppeldecker - der Beweis :-)

Lisi mit einem One Way Ticket nach Hogwarts -
ich konnte sie gerade noch dazu überreden mit mir heim zu kommen ;-)
Danach zurück zu St. Pancras und im abgesperrten Bereich anstellen für den EuroStar. Dort haben sie uns gefilzt wie auf dem Flughafen, aber alles lief glatt und ohne Probleme – wie eigentlich die gesamte Reise! Danach hatten wir noch ein bisschen Zeit und haben uns im Aufenthaltsbereich herumgetrieben, aber es dauerte nicht lange und wir konnten um halb 8 einsteigen. Ich hatte wieder wirklich Glück mit dem Koffer, denn es war verdammt eng im Abteil. Draußen war es schon dunkel und so haben wir überhaupt nicht bemerkt, wann wir im Tunnel unter dem Channel waren. Wir haben die ganze Zeit gequatscht – auf Englisch, um es nochmal richtig zu genießen, so lange wir auf britischem Boden sind. Aber die Zeit verging rasend schnell und bald waren wir um halb 11 in Brüssel-Midi.

Als erstes gab es Abendbrot. Wir haben es uns im Wartebereich gemütlich gemacht und unsere Brote und Wurst und Äpfel und Tee ausgepackt und gefuttert. Es war zwar ziemlich zugig, aber so warm eingepackt ging das schon :-) Jaja, auf Reisen lässt es sich wohl speisen. Besonders ihre Milchbrötchen hatten es Lisi angetan!
Dann begann die große Suche nach einer Toilette, weil wir uns für unseren 7-stündigen nächtlichen Aufenthalt herausputzen wollten. Doch der Bahnhof war trotz seiner relativen Größe ziemlich ausgestorben und die Toiletten waren abgeschlossen…. Also haben wir uns dort im Wartebereich ein bisschen umgezogen und frisch gemacht und alle Leute haben uns angestarrt, aber das war ok :-) Danach mussten wir noch unser Gepäck loswerden. Es gab zwei Optionen: Schließfächer oder Schalter. Aus den Schließfächern sind wir nicht schlau geworden, aber da kam schon der Typ vom Schalter und hat uns angeboten, das Gepäck bis zum nächsten Morgen kostenlos einzulagern. Ganz wohl war uns dabei nicht, weil wir dann ja noch nicht einmal eine Quittung hatten, aber wir haben mal Vertrauen in die Menschheit gehabt.

Dann machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, durch zwar große, aber runtergekommene und leere Straßen hindurch – war schon ein bisschen skurril. Aber bald kamen wir in den Stadtkern und kleine Gässchen mit Bars und da war es schon richtig belebt. Wir haben uns den Grand Place angesehen, der so bombastisch zurecht gemacht ist mit den ganzen repräsentativen Palästen drumherum, wie der Rest der Stadt abgeranzt ist. Dann sind wir in eine Cocktailbar und haben einen Rapsberry(nicht Raspberry! :-)-Cocktail getrunken. Dann sind wir ziemlich müde geworden und abgesackt und haben die englische Sprache um uns herum, die Pounds, die klebrigen Pubtische vermisst und über alte britische Zeiten geschwafelt.

Grand Place in Brüssel

So konnte es jedoch nicht weiter gehen. Also: Raus und nach einem Club zum Tanzen suchen. Und genau gegenüber war auch schon einer! Er war nicht schlecht besucht und ziemlich cool, aber die Leute haben ziemlich zurückhaltend getanzt. Das hat für uns natürlich bedeutet, dass wir für sie mittanzen müssen und ab gings. Das hat echt so Spaß gemacht!!! Zwischendurch sind ein paar Belgier (?) zu uns gekommen, haben n bissl getanzt und uns dabei, sagen wir mal, in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, aber wir haben uns ziemlich schnell wieder freigetanzt. Danach sind wir ein bisschen durch die leere Stadt gebummelt, durch eine Passage mit ganz vielen Chocolatiers durch (schade, dass es Nacht war und die geschlossen hatten) und weiter. Wir sind an einem geschlossenen British Pub vorbeigekommen, da waren wir wieder ein wenig melancholisch….
Kaum einen Tag weg und schon vermissen wir unsere Pubs...
 
Aber wir sind in einen Irish Pub! Dort haben uns dann zwei Italiener in miserablen Englisch angesprochen, also haben wir die Unterhaltung auf ein Minimum beschränkt und lieber weitergetanzt. Doch auch dort hat es uns nicht ewig gehalten und wir sind weitergezogen. Unterwegs lag dann ein Mann auf der Straße, total betrunken und als wir ihm helfen wollten sind ein paar Typen, die in der Nähe standen zu uns gekommen und haben uns angequatscht. Es waren in Belgien lebende Deutsche,  Niederländer und was weiß ich noch alles. Dem Mann wurde dann auch noch irgendwie aufgeholfen, immer mit dem Kommentar: „Das ist eben Brüssel, einfach nur abgef***t!“ Sie haben uns dann noch eingeladen mit ihnen in eine Bar zu gehen, die nicht weit weg war, auch nicht weit weg vom Bahnhof. Das war echt eine verruchte Opium-Höhle: Lauter intellektuelle, fertige Leute die irgendwelches komisches Zeug getrunken und geraucht haben. Ich musste die ganze Zeit niesen. Dort sind wir dann auf noch mehr Freunde von den Deutschen getroffen und haben schöne Schwätzchen gehalten – echt schräg! Aber die Zeit war schon fortgeschritten und so mussten wir uns bald verabschieden und zum Bahnhof zurück schlendern.
Die Opium-Höhle
Dort haben wir unser Gepäck abgeholt, vollständig und unversehrt, und uns bei dem Bäcker reingesetzt, der gerade aufgemacht hatte. Es gab Tee und Waffeln und Croissons, aber nicht so wie die typischen die man kennt sondern mit Fruchtgeschmack und ein bisschen fester. Und wie das bei uns halt so ist, haben wir die Zeit vergessen und mussten am Ende wieder zu unserem Zug rennen :-) Wäre ja sonst auch langweilig!

Frühstück in Brüssel - natürlich mit Waffeln!

Im Zug nach Frankfurt haben wir dann schön entspannt, geschlafen und gedöst. Kurz mussten wir noch auf unser Gepäck aufpassen, weil am nächsten Bahnhof offenbar besonders viele Taschendiebe ihr Unwesen treiben. Jetzt waren wir wieder unter Deutschen, doch es ist uns mehr als einmal passiert, dass wir sie auf Englisch angesprochen haben. In Köln gab es dann ein wunderschönes Morgenrot! Und in Frankfurt Flughafen haben wir ein leckeres Baguette genossen, bis dann der letzte Zug bis Fulda bzw. Gotha eintraf. Wir waren immer noch ziemlich müde, aber zum Schluss hin haben wir unsere mitgebrachten Christmas Cracker aufgemacht (diesmal sogar mit Erfolg!), die Kronen aufgesetzt und alle haben sich gefreut. Auch die Reste unserer Belgischen Waffeln haben wir uns schmecken lassen, die haben richtig grobkörnigen Zucker in der Mitte.
Naja, und wie Mittags die Widersehen mit Florian bzw. Christian und später mit Familie und Freunden verliefen, brauche ich wohl nicht zu beschreiben :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen