Und wieder stand ein Tag an der Küste an, wieder mit Marc
und diesmal war auch Manex dabei.
Aberystwyth, kurz Aber, ist eine vergleichsweise kleine,
aber ziemlich wichtige Stadt in Wales und wäre fast Hauptstadt geworden
(letztendlich wurde es Cardiff, weil dort die Wirtschaft stärker ist). Heute
ist sie besonders für ihre Universität bekannt.
Aberystwyth von oben |
Die Reise mit dem Zug dorthin war eine kleine Tortur, drei
bzw. auf dem Rückweg vier Stunden unterwegs. Ich weiß nicht, ob ich das nochmal
machen würde aber für das eine Mal war es das wert! Dort angekommen sind wir
erst zur Tourist-Info, um uns zu orientieren. Dort und auch sonst in der Stadt
wurde sehr viel Walisisch gesprochen. Und Manex macht sogar einen
Walisisch-Kurs! Leider gibt es an Sehenswürdigkeiten dort eher wenig, nur ein
Museum und einige alte Siedlungen, die sicher sehr interessant sind, aber
weiter außerhalb liegen. Aber es gibt in der Nähe einen kleinen Berg, den
Constitution Hill, und dort sind wir rauf. Leider ist er von vielen Touristen ganze zerlaufen mit einem hässlichen
Café auf der Spitze. Er ist nicht sehr hoch, aber man hat eine wunderbare
Aussicht auf Aber und die restliche Küste. Aberystwyth schmiegt sich richtig
zwischen die Berge und ans mehr heran, und die Landschaft ist schon viel
sanfter als noch in Harlech. Die Berge ähneln eher Hügeln, grün und rund – ganz
anders als weiter nördlich.
Nach dem Abstieg sind wir am Pier entlang gelaufen, dass von
den Fluten im Dezember extrem zerstört war und jetzt immer noch aufgebaut wird.
Wir sind zum Castle gelaufen, das wirklich nur noch aus ein
paar Mäuerchen besteht und man deswegen auch keinen Eintritt bezahlen muss. Wir
hatten in der Tourist-Info einen Stadtplan mit erklärten Stationen bekommen und
einige davon sind wir dann noch abgelaufen.
Hier sehr ihr einige Brocken des Aberystwyth Castle... ;-) |
Marc (aus Katalonien) und Manex (aus dem Baskenland) waren
ganz begeistert, als sie die katalanische und baskische Flagge auf einem Schild
entdeckten – offenbar gibt es sowas wie eine Allianz zwischen Gebieten mit
besonderer Sprache (hier natürlich walisisch).
Danach wollten wir Mittag essen und ich hätte gerne eines
der besonders angepriesenen Cafés in meinem Reisführer ausprobiert, aber das
war geschlossen – wie offenbar um diese Zeit vieles, weil die Studenten noch
nicht wieder zurück waren.
Und als es dann anfing zu regnen sind wir in das
nächstgelegene Restaurant – eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Und dann
haben wir ein richtig faules Mittagessen genossen. Die Jungs haben sich Burger
bestellt und ich – ratet was – endlich meine Glamorgan Sausage, auf die ich
schon so lange gewartet habe, eine Wurst aus Käse, paniert und mit Chutney
serviert. Wahnsinnig lecker! Die zwei braunen runden Dinger auf meinem Brettchen, das sind die Glamorgan Sausages! |
Danach gabs noch ein Shortbread und für eine heiße
Schokolade/Latte für uns. Manex hatte eine heiße weiße Schokolade bestellt und
beide waren ganz begeistert, weil sie das noch nicht kannten. Und so haben wir
noch eine ganze Zeit dort gesessen, geschwätzt und gewartet, dass der Regen
aufhört (warum fragt ihr eigentlich – er hat natürlich aufgehört :-) ! – ich
habe inzwischen den Eindruck, dass es in Wales am Morgen oft schön ist, es sich
dann zuzieht und regnet und am Nachmittag wenn man Glück hat wieder
freundlicher wird). Es war ein wirklich gemütliches Mittagessen!
Danach sind wir noch ein bisschen durch Aber geschlendert,
ein geschäftiges Städtchen – obwohl noch mit wenigen Studenten – mit vielen
Geschäften. Sehr schön!
Und dann sind wir zurück zum Bahnhof und haben uns auf die
lange Rückreise gemacht. In Shrewsbury hatten wir noch lange Aufenthalt und
haben uns so in einen urigen kleinen Pub verkrochen – hier hatten sie sogar mal
ein Feuer im Kamin. Das war richtig gemütlich!
Und heim gings endlich.
Tom hatte am Dienstag Geburtstag und so wurde an diesem
Abend noch mit einer kleinen Feier mit Familie und Freunden in einem
mexikanischen Restaurant reingefeiert – mmmmh! Einige vom Club waren natürlich
da und ich habe es sehr genossen, mal wieder unter Briten zu sein. Das ist
wirklich immer was ganz anderes und sehr „erfrischend“!
Eine witzige Episode gab es da noch: Das Geburtstagskind hat
einen Cocktail vom Haus serviert bekommen. Er hat so nebenbei probiert, aber
noch nichts gesagt. Irgendwann brach es dann heraus: Ich weiß nicht, aber der
Drink schmeckt wirklich fürchterlich! Und dann hat jeder probiert und wirklich:
Er war irgendwie total salzig. Wir haben den Kellner angesprochen und kurz
darauf kam er mit einem neuen Cocktail und der Erklärung zurück, dass die Crew
heute den ersten Tag da ist und sich noch eingewöhnen muss. Da hatten die doch
wirklich aus Versehen Salz statt Zucker in den Caipi getan! Haha! :-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen