[Lisi]
Heute Morgen war
es soweit: Schottland wir kommen! Um 6 Uhr frühs ging unser Zug und Anna,
Aurelie und ich wurden mit Regen begrüßt. Danach folgte eine ziemlich lange
Zugfahrt mit wunderschöner Aussicht. Ich konnte noch nicht mal schlafen, weil
ich so neugierig war ;). Waren dann gegen 11 Uhr in Edinburgh angekommen und
haben uns auf die Suche nach einem Hostel gemacht. Unser 1. Versuch ist auch
gleich geglückt und so konnten wir uns über drei Übernachtungen im St.
Christoph freuen.
Danach suchten
wir was zum Frühstücken und wurden auch gleich fündig. Das Essen war super
lecker, aber als wir bezahlen wollten war die Bedienung sehr unfreundlich…naja
jeder hat mal nen schlechten Tag.
Nachdem wir alle satt waren gingen wir zum
National Museum of Scotland. Dieses umfasst 5 Ebenen und beinhaltet alles von
ganz früh bis zur jetzigen Zeit. Echt interessant. Am besten war die Aussicht
ganz oben am Dach. Man hatte eine super Sicht auf die Stadt und sah schon die
Burg über die Stadt wachen.
Edinburgh Castle |
Nach dem Museum schlenderten wir noch ein bisschen
durch die Straßen und landeten schließlich bei einer Walking Tour durch
Edinburgh. Das war genial! Hab schon lange nicht mehr so eine gute Führung
mitgemacht! Das Mädel hat uns viele kleine Geschichten zu den Orten erzählt und
so war es überhaupt nicht langweilig.
Zum einen gab es
Bobby den Hund. Dieser war das Haustier eines Mannes. Als der Mann starb, nahm
der Hund an der Beerdigung teil und „lief die ganze Zeit neben seinem Herrchen
hinterher“. Nach der Beerdigung saß Bobby noch ganz treu neben dem Grab…für
ganze 7 Jahre. Er wurde bald der bekannteste Hund und viele Leute kamen,
spielten und fütterten ihn. Dann gab es ein Gesetz, dass keine Tiere auf einem
Friedhof zugelassen sind – für Bobby gab es eine Ausnahme. Mit dieser Klausel
war er sogar berechtigt zu Wählen;). Als Bobby dann nach langer Zeit neben
seinem Herrchen verstab, bekam er einen Grabstein vor der Kirche. Dort liegen
immer Blumen und andere kuriose Dinge. Als wir dort waren, fanden wir Sushi :).
Anna, Dudelsackspieler :) und ich |
Dann machten wir
uns auf den Spuren von J.K. Rowling. Wir sahen das Café indem sie die Bücher
verfasste, und waren auf einem Friedhof. Wie Friedhof? Passt nicht zusammen?
Ihre Lehrer hatten ihr mal gesagt, dass man sich am besten Inspiration für Namen
an Friedhöfen holt. So sahen wir den Grabstein von Voldemord :). Und auch Prof.
McGonegal (mit Sicherheit falsch geschrieben) war hier begraben. Dann waren wir
noch an dem Platz an dem J.K. Rowling ihre Inspiration für Hogwarts gefunden
hat. Von diesem Platz hatte man Blick auf eine Schule und auf die Burg am Berg.
Beides wurde dann für die Zauberschule verschmolzen. Alles sehr spannend.
Zu diesen
Geschichten sammelten sich noch etliche über verschiedene Hinrichtungen an
verschiedenen Orten. Oder das früher am Marktplatz an einer Erhebung
Neuigkeiten verbreitet wurden. Heutzutage braucht das niemand mehr. Aber als
die Prinzessin Kate ihr Kind geboren hatte, ist von England ein Mann auf einem
Pferd nach Edinburgh geritten und nach 3 Tagen wurde dies dann auf dem Platz
ausgerufen. Die Schotten lieben einfach Traditionen :).
Am Abend
probierten wir dann noch Haggis. Sehr lecker- schmeckt ein bisschen wie
„Gefülls“ (wiedermal keine Ahnung wie man das schreibt). Unsere Tour-Guide hat
das so beschrieben. „Man nimmt ein Schaf und holt alles gute Fleisch. Dann tut
man dieses Fleisch auf die Seite und nutzt alles andere ;)“. Ist also wirklich
ähnlich. Neben dem Haggis habe ich noch Schottischen Lachs probiert. Sehr sehr
sehr gut! Die Schotten sind nicht um sonst für ihren Fisch bekannt. Dank
Aurelie gab es zum Essen einen sehr guten Wein- es hat schon seine Vorzüge mit
Franzosen zu reisen;). Und als Nachtisch aßen wir Chocolate Futch Cake- auch
sehr gut. Dann holten wir unsere Karte heraus und schauten was wir dann am
besten machen. Unsere Tischnachbarn haben dann gleich gefragt, ob sie uns
helfen können (noch etwas, was man den Schotten nachsagt: sie sind immer sehr
hilfreich! ). So kamen wir mit ihnen ins Gespräch und sie schrieben uns Dinge
auf, die man in Glasgow- unser Ziel für morgen- machen kann. Am Ende haben wir
dann noch ne Tafel Schokolade geschenkt bekommen. Voll lustig :D.
Später machten
wir dann noch einen Nacht-Spaziergang durch die Stadt. Dort gingen wir zum
Castle und Calton Hill – von wo man eine wunderschöne Sicht auf die Stadt hat.
Echt super! Edinburgh ist einfach wunderschön und hat mich voll in seinem Bann
gezogen. Zum Abschluss gingen wir noch durch die Straßen der „Old Town“ (Edinburgh wird
in „Old“ und „New Town“ unterteilt.) und machten uns dann wieder zum Hostel.
Heute habe ich mich früh am Morgen noch von Lisi
verabschiedet, denn sie hat sich ja heute mit Anna und Aurelie nach Schottland
aufgemacht. Ich wollte ja lieber nochmal die Westküste und einige wichtige
walisische Orte besuchen. Und so habe ich mir an diesen Tagen die volle
Dröhnung Reisen und Küste mit Tom und Marc gegeben :-)
Vormittags wollte ich eigentlich zu einem Handballspiel von
Marcs Mannschaft, aber das sollte dann doch erst um 12 anfangen und das war mir
zu spät. Also habe ich mich mit Tom verabredet und wir sind zusammen nach
Harlech an die Westküste gefahren. Ein Glück jemanden mit Auto zu kennen, denn
mit dem Zug würde die Fahrt aufgrund der schlechten Verbindung einen halben Tag
dauern und ichwollte dieses ziemlich bekannte Schloss und die Küste gerne
sehen.
Harlech Castle ist ein eher kleines, niedliches Castle, aber
irgendwie so schön übersichtlich und gemütlich. Von den Türmen aus hat man
einen genialen Blick über die angrenzende Umgebung: Auf das Meer, den breiten menschenleeren
Strand, den flachen und mit Dörfchen besiedelten Streifen Land vorallem die
daran ganz plötzlich anschließenden steilen, schroffen Berge! Auch den
Ausläufer der Halbinsel Llyn und die dort liegenden Orte kann man sehen. Ein
geniales Bild!
Gate House von Harlech Castle |
Dann haben wir uns ein dem scheinbar einzigen Lädchen im
Dorf etwas zu Essen gekauft (schön abgepackte Sausage Roll, Pork Pie und
Sandwiches – bäääh aber in diesem Fall genau richtig) und sind zum Strand
runter und dort gelaufen. Der Regen, der vorher über dem Meer hing war jetzt
auch angekommen und so war man wieder dem wilden Wetter ausgesetzt. Aber über
den Wolken kam ein bisschen Sonne durch und beschien das Meer und es war eine
richtig tolle Beleuchtung.
Tom genießt die unendlichen Weiten der irischen See ... ;-) |
Danach sind wir noch nach Blaenau Ffestiniog, DEM
Schiefer-Dorf überhaupt, in dem es sogar noch einen aktiven Steinbruch gibt.
Alles ist schwarz, kahl und schroff dort – schon fast beängstigend aber
beeindruckend!
Blaenau Ffestiniog |
Als wir uns dann auf den Weg zurück machen wollten, ist Tom
plötzlich aufgefallen, dass der Tank fast leer ist… :-) Das Problem ist, dass
es in dieser Gegend kaum Tankstellen gibt. Also haben wir versucht ganz
effizient nach Betws-y-Coed zu kommen, haben kaum geatmet und uns auf Schieben
vorbereitet und sind an vielen geschlossenen Tankstellen vorbeigekommen (wie
demoralisierend!), aber wir haben es geschafft!
Dann ging es an den Conwy Falls vorbei wieder nach Hause. Es
war schon dunkel, als wir wieder in Wrexham waren und wir sind von einem der
umliegenden Hügel gekommen und so konnte ich endlich mal Wrexham bei Nacht von
oben sehen – das ist wirklich groß! Ich glaube, dass Wrexham sogar eine
offizielle City ist (braucht eine bestimmte Anzahl an Einwohnern und so etwas
wie eine Kathedrale oder Uni).
Wir haben noch schnell Pasta gekocht und waren dann endlich
mal im Turf, dem Pub direkt neben uns beim Stadium. Ich bin dann trotzdem
relativ früh ins Bett, weil ich am nächsten Tag einen Ausflug mit Marc geplant
hatte.
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