Am Sonntag sollte es nach Holyhead am äußersten
nord-westlichen Ende von Wales auf der Insel Anglesey gehen. Wir haben uns mit
Anna, Gaspi und Manex (Marcs spanischer Freund, der mit uns zum Wasserfall ist)
am Bahnhof getroffen. Es hat sich herausgestellt, dass wir mit dem Zug eine
Ewigkeit bis dahin gebraucht hätten, weil die Gleise vom Sturm immer noch
kaputt sind und es so Schienenersatzverkehr gegeben hätte. Also haben wir uns
gesagt, dass wir den nächsten Zug nehmen, der sich interessant anhört. Und was
ist es geworden? Birminghaaaaam – die zweitgrößte Stadt in UK. Ich war nicht so
wild darauf, dorthin zufahren, weil es an sich nichts Besonderes dort gibt,
aber wie sich später herausstellte war es doch eine gute Idee und Holyhead
haben wir uns jetzt für Januar vorgenommen.
Was nu - Birmingham oder Frankfurt??? |
Ab in den Zug, eineinhalb Stunden nach Birmingham. Vom Bahnhof
aus sind wir direkt in die Innenstadt gelaufen. Und stellt euch vor, was es da
gab: Einen DEUTSCHEN Weihnachtsmarkt – genauer gesagt den Frankfurter
Weihnachtsmarkt! Nach der Pleite am Freitag in Chester eine echte Überraschung.
Wir wussten gar nicht, dass deutsche Weihnachtsmärkte hier so berühmt sind :-)
Wir sind die Buden entlang geschlendert, an der geschmückten
Buden vorbei, überall deutsche Aushängeschilder, deutscher Handwerkskunst-Kram,
deutsches Essen und deutsche LEBKUCHEN! Ich bin fast ausgerastet, als ich die
gesehen habe, weil ich die am meisten vermisst habe! Klar, man verbringt nicht
ein Auslandssemester, um das selbe zu sehen wie zu Hause zu erleben, aber
angesichts der Tatsache, dass der obligatorische Weihnachtsmarktbesuch in Erfurt
dieses Jahr flachfällt, war das eine absolut annehmbare Alternative.
Die Tassen haben wir dann natürlich mitgenommen... :-) |
Wir haben die beiden Spanier in die deutschen kulinarischen
Besonderheiten eingeführt, aber den Glühwein mochten sie nicht so. Dann habe
ich mir mit Manex noch eine ½ Meter lange Bratwurst geteilt – die war
überraschen gut, wirklich! Konsistenz und Farbe waren fast perfekt, aber
natürlich nicht so würzig und schmackhaft wie bei uns (wie auch :-). Wir haben
dann noch gebrannte Mandeln, Crepes und natürlich Lebkuchen gekauft und so
wurde es ein richtig schöner Weihnachtsmarktbesuch. Einmal hat Lisi in einer
Hütte auf Englisch die Bestellung aufgegeben und die Verkäuferin hat gleich auf
Deutsch geantwortet :-).
Mmmmmh - gar nicht mal so schlecht! |
Danach sind wir noch zum Bullring (?), einem großen Platz,
an den sich ein Einkaufszentrum anschließt, aber keine hatte so richtig Lust
noch Shoppen zu gehen und so sind wir nach einige Suche noch in ein kleines
Café und haben bei einer Tasse Tee auf den Zug nach Hause gewartet.
V.l.n.r.: Gaspi, Lisi, Manex, Anna, ich |
Im Zug haben Manex und Gaspi dann eine abgespeckte Form von
Ligretto gespielt und mit ihrem lauten spanischen Geschwätz den ganzen Waggon
unterhalten :-)
Es war ein unerwartet schöner Tag!
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