Am Freitag haben wir nach der Abschieds-Nacht noch lange
geschlafen und sind dann mit Marc und Manex zu unserem letzten Full English
Breakfast in die Stadt, in den Horse Jockey Pub. Das war echt günstig und alles
war dabei: Bacon, Spiegelei, Würstchen, Hash Browns, Toast mit Butter, Tomaten,
Beans und Champignons inklusive Getränk. Das war so lecker und sättigend!
Danach sind wir noch zur Post und haben unsere Pakete abgegeben.
So sieht ein gelungener letzter gemütlicher Morgen in Wrexham aus! |
Lisi hat sich dann noch einen blauen Glyndwr-Jumper (Pulli)
gekauft, ich werde auf ein Päckchen mit einem Club-Jumper warten :-)
Wir haben uns verewigt... |
Zurück in der Wohnung wurden wir dann echt genervt, weil sie
ständig den Feueralarm getestet haben- das geht auf die Ohren! Die letzten
Sachen wurden dann noch gepackt und vorbereitet. Alles was wir nicht mit heim
nehmen wollten haben wir in eine große Kiste für unsere Mitbewohner getan.
Abends haben wir uns dann mit Gaspi getroffen und sind ins Plas Coch zu unserem
letzten Dinner gegangen. Es gab für uns Pommes (Chips), Erbsen und einen
Cheese- bzw. Steak-and-Ale-Pie, einen schönen Rotwein und zum Schluss noch
einen warmen Schokokuchen mit einem
flüssigen Schokoherz in der Mitte – der Grund, weswegen wir eigentlich
hergekommen waren. Gaspi war ein bisschen müde, weil er den ganzen Tag an
seiner Arbeit gesessen hat, aber wir haben es genossen! Lisi war dann noch kurz
bei Anna wegen den Bildern von Schottland und hat sich dort noch von allen
verabschiedet. Muss schrecklich gewesen sein…
Und dann brach der Samstag, der Tag der Abreise an…
Gefrühstückt und die Zimmer geräumt, dann mussten wir noch auf die Tante vom
Office warten, weil sie die Zimmer abnehmen musste. Gottseidank kam sie endlich
und alles war in Ordnung. Sie hat mir auch noch das Paket ausgehändigt, auf das
ich seit Nikolaus gewartet habe mit dem Hinweis, dass es die ganze Zeit im
Office rumlag. Tja, dann bin ich wohl zwischenzeitlich blind geworden… War aber
noch eine schöne letzte Überraschung, die Lebkuchen und der
Schoko-Weihnachtsmann… Allerdings hat uns die Frau mitgeteilt, dass wir die
Küche nicht in diesem Zustand hinterlassen könne, sonst bekommen wir unsere
Kaution nicht zurück. Also haben wir noch schnell die anderen geweckt und ihnen
die frohe Botschaft mitgeteilt und uns selbst noch um den Müll gekümmert,
Gottseidank haben uns Marc und Manex noch geholfen. Als Lisi die leeren
Pizza-Kartons runter bringen wollte kam ein heftiger Windstoß und hat sie alle
weggefegt. Dann lagen die ganzen Chicken-Wings-Knochen und Meatballs schön im
Hof verteilt… :-) Schade, dass ich nur ihren Schrei von oben gehört, es aber
nicht gesehen habe.
Und dann hieß es letztendlich Abschied nehmen. Wir haben es
kurz und schmerzlos gemacht und sind zum Bahnhof, diesmal mit genügend Zeit.
Ich fand es zwar traurig, aber nicht so schlimm wie erwartet – ich komme
wieder!
Dann saßen wir also im Zug, das letzte Mal Umsteigen in
Chester und dann zwei Stunden bis London Euston. Die Fahrt war sehr schön, das
Wetter war ok und wir haben viel geschwätzt und im Zug eine Liste über die
Eigenheiten der Briten begonnen. In Euston hat Lisi auch noch endlich ihren
kleinen Hut gefunden, den sie sich schon die ganze Zeit kaufen wollte, aber nie
den richtigen gefunden hat und hat ihn auch gleich mitgenommen. Dann haben wir
uns ein Tube-Ticket nach Heathrow gekauft und da wir in Greenpark umsteigen
mussten und dort auch der Buckingham Palace in der Nähe ist, wollten wir dort
noch ein bisschen schlendern. Lisi hatte gerade ihr Ticket in den Schlitz
geschoben um durch die Absperrung nach draußen zu kommen, da wurde das Ticket
einbehalten. Die Beamten dort haben uns dann erklärt, dass wir nicht raus
können, wenn das Ticket bis Heathrow geht. Gottseidank haben sie das Ticket
wieder rausgeholt. Das war schon ziemlich ärgerlich, aber letzten Endes hat
sich herausgestellt, dass wir sowieso nicht so viel Zeit gehabt hätten.
Also weiter bis Heathrow, unterwegs ein wenig schlafen und
dann dem Beamten dort unser Missgeschick erklären – aber alles kein Problem.
Auch unseren Check-In Schalter haben wir schnell gefunden, wir mussten
allerdings wieder an einen Automaten und der hat sich nach einigem Zögern auch
bereiterklärt unsere Persos einzulesen :-)
Dann noch schnell Gepäck aufgeben und dann haben wir es uns
in einem der Cafés gemütlich gemacht. Es gab Tiramisu-Torte, Zitronen-Tarte und
einen Karamell-Muffin, dazu Mokka. Und wir haben und einen Spaß daraus gemacht,
die Leute zu beobachten. Heathrow soll der größte Flughafen in Europa sein,
aber davon haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel bemerkt. Erst als wir
durch die Sicherheitskontrollen durch waren und auf unseren Flug warteten,
kamen wir in eine riesige Halle mit vielen Shops und Restaurants. Dort sind wir
noch umhergewandert, waren in einer kleinen Harrot´s Filiale und in einem
Buchladen und bald wurde unser Flug aufgerufen, wir gingen zum Gate, warteten
noch ein bisschen und bestiegen dann das Flugzeug.
Es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis wir gestartet
sind, weil es ein Gewitter über London gab. Aber dann gings los und in einer
endlosen Links-Kurve konnten wir London bei Nacht von oben betrachten –
unglaublich! Das hat uns so ehrfürchtig, melancholisch und doch glücklich
gestimmt… Es war der perfekte letzte Blick auf unser Heimatland auf Zeit! Dann begannen einige Turbulenzen und
irgendwann hat der Pilot verkündet, dass wir schon mal in den Landeanflug
gehen, obwohl wir Frankfurt noch nicht ganz erreicht haben, weil das Wetter so
schlecht ist. Na toll! Lisi war schon etwas mulmig, und mir war es dann auch
nicht mehr ganz einerlei, als es ein ziemlich lautes Kratzen gab und die
Beleuchtung für die Notausgänge ansprang.
Schneeblauchen und Rosenrot sind wieder in Frankfurt! |
Aber wir sind gut gelandet, unser Gepäck war heil und
Florian und meine Eltern haben uns schon mit der walisischen Flagge und Rosen
erwartet. Endlich und endgültig daheim! Auch zu Hause sind wir gut angekommen,
nachdem es noch durch ordentliches Schneegestöber hindurch ging – so muss das
sein. Hinter uns lagen vier atemberaubende Monate, die nur schwer zu toppen
sind und unsere schwerste Aufgabe heißt jetzt, wieder auf den Boden zurück zu
kommen und mit dem Alltag weiterzumachen.
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